Die Forschungsgruppe Systemintegration beschäftigt sich mit Möglichkeiten, Informationssysteme auf technischer Ebene miteinander zu vernetzen sowie die Inhalte der verschiedenen Systeme in Beziehung zu setzen.
Die Integration berücksichtigt dabei Benutzer (Single Sign-On, Benutzerprofile, Expertise, …), Inhalte (Suche, Inhaltstypen, semantische Metadaten, …) und Geschäftsprozesse (Aktivitäten in Workflows, Activity Streams, Aufgaben, …) sowie alle Ebenen der Informationssysteme (Infrastruktur, funktionale Integration über WebServices, Benutzeroberfläche). Es wird dabei bevorzugt mit Open Source Software gearbeitet.
Als Anwendungsgebiete wird eine große Bandbreite von Smart Office über Smart Home bis hin zu Smart Factory abgedeckt.
Im Bereich Smart Office steht die effiziente Unterstützung von Mitarbeitern in Unternehmen bei der Arbeit an wissensintensiven Tätigkeiten im Mittelpunkt. Eine „Enterprise Knowledge Infrastructure“ (EKI), ist eine Plattform in der die typischen Informationssysteme eines Unternehmens von Dokumentenmanagement über Wikis bis hin zu Groupware und Portalen so miteinander verzahnt werden, dass eine integrierte Landschaft entsteht, wie das bei ERP Systemen seit Jahren üblich ist. Als technische Basis zur Integration dienen Adaptive Case Management (ACM), Business Process Management, Activity Mining in Enterprise Social Networks, Enterprise Search und Single Sign-On. Ziel ist es, Lösungen zu entwickeln, die on premise und in der Cloud lauffähig sind und schnell und einfach an die Bedürfnisse der Unternehmen angepasst werden können (low code Customizing durch Citizen Developer).
Im Bereich Smart Home steht die intuitive Benutzerschnittstelle im Fokus (Natural User Interface). Hier werden neue Eingabemöglichkeiten und Interaktionsformen wie Sprachsteuerung und Chatbots, oder Controller für Virtual Reality Anwendungen untersucht und Prototypen gebaut, die einzelne Aspekte besser lösen als kommerziell erhältliche Systeme. Interoperabilität von Smart Home Komponenten und -Protokollen, die Visualisierung von Daten im Smarthome und die schnelle Erstellung qualitativ hochwertiger Inhalte für VR/AR Anwendungen sind weitere betrachtete Aspekte.
Im Bereich Smart Factory steht der digitale Fertigungsarbeitsplatz im Zentrum. Unternehmen mit geringem Digitalisierungsgrad in der Fertigung soll ermöglicht werden mit geringem Aufwand einen großen Schritt in Richtung Smart Factory zu gehen und über digital abgebildete Prozesse den gesamten Fertigungsprozess transparent zu machen, so dass anschließend punktuell fortgeschrittene Lösungen wie vorausschauende Wartung oder automatische Parametrisierung von Maschinen zur Verbesserung der Prozessqualität eingeführt werden können. Dazu müssen auch Maschinendaten inhaltlich verstanden und auf bekannte Muster übersetzt werden. Ziel ist eine Lösung die hochgradig modular ist (Microservice Architektur), sich bestmöglich in die vorhandene IT Infrastruktur integriert (non-intrusive) und typische Anwendungsfälle und Auswertungen vorgefertigt, aber leicht anpassbar mitbringt.
In allen Anwendungsfällen sind schnelle Einführung, einfache Anpassbarkeit, angemessene Benutzerschnittstellen und semantische Interoperabilität wichtig.